Die Idee der studentischen Unternehmensberatungen stammt aus Frankreich. Bereits im Jahr 1967 wurde hier im Einzugsbereich der Pariser Sorbonne die erste Beratungsgesellschaft gegründet.
Studentische Unternehmensberatungen findet man in der Regel in der Nähe von Universitäten und Fachhochschulen. Ursprünglich waren es Studenten der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge, die sich mit der studentischen Unternehmensberatung auseinandergesetzt haben. Inzwischen sind diese Beratungsgesellschafter aber interdisziplinär auch von Studenten anderer Fachrichtungen besetzt.
Das ursprüngliche Ziel der studentischen Unternehmensberatungen lag darin, den Studenten einen Weg zu zeigen, wie sie ihr im Studium erworbenes Wissen praxisnah einsetzen können. Dabei sollten unternehmerisches Denken und Handeln genauso vermittelt werden wir soziale Kompetenzen. In Deutschland sind studentische Unternehmensberatungen in der Regel als eingetragener Verein registriert. Die beiden Deutschen Dachverbände BDSU e. V. und JCNetwork e. V. stehen den studentischen Unternehmensberatungen mit Tipps zur Seite. Darüber hinaus halten die Dachverbände den Kontakt zu anderen europäischen studentischen Unternehmensberatungen aufrecht und dienen außerdem der Qualitätssicherung von Beratungen durch studentische Unternehmensberatungen. Es wird ein umfangreiches Qualitätsmanagementsystem betrieben und die einzelnen Mitglieder müssen sich regelmäßigen Audits stellen, damit das hohe Niveau der Beratungsqualität durchgehend gehalten werden kann.
Darüber hinaus organisiert der BDSU regelmäßig Unternehmenstreffen, bei denen die studentischen Unternehmensberatungen Kontakte knüpfen und Beraterverträge abschließen können. Bei den Firmenpräsentationen erfahren die Studenten, die in den Unternehmensberatungen tätig sind, viel über die einzelnen Unternehmen und ihre strategische und wirtschaftliche Ausrichtung. Zahlreiche Workshops bei diesen Treffen fördern die studentischen Unternehmensberater und zeigen ihnen ihre Zukunftsperspektiven in der Beratungsbranche auf.
Häufig werden u.a. besondere Veranstaltungen, wie zum Beispiel Unternehmenskontaktmessen oder Vorträge, durch die studentischen Unternehmensberatungen organisiert. Sie betreiben Fallstudien und einige der studentischen Unternehmensberatungen veröffentlichen regelmäßig Geschäftsklimastudien. Geschäftsklimastudien dienen als Indikator für die allgemeine konjunkturelle Tendenz. Es werden Umfragen vorgenommen, die Fragebögen werden nach besonderen Kriterien ausgewertet und dann in einem Protokoll dargestellt und veröffentlicht.
Inzwischen sind die studentischen Unternehmensberatungen so etabliert, dass sie sich auch über die Beratung von Studierenden hinaus einen guten Namen gemacht haben. Das liegt sicher nicht zuletzt daran, dass die Honorare bei einer studentischen Unternehmensberatung deutlich unter dem Niveau von anderen Beratungsgesellschaften liegen. Besonders junge und innovative Unternehmen sind deshalb an einer Zusammenarbeit mit den studentischen Unternehmensberatungen interessiert.
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